Adam Müller-Guttenbrunn



Adam Müller-Guttenbrunn, der Erzschwabe, wurde am 22. Oktober 1852 in Guttenbrunn im Banat, damals Österreich-Ungarn geboren. Es war in der Zeit nach der Revolution 1848/49, in der eine neue Welt im Entstehen war. Diese Zeit ging in seinem Todesjahr 1923 zu Ende. Er ist in Wien als Ehrendoktor der Universität Wien am 05. Januar 1923 verstorben. Nach der Volksschule in Guttenbrunn besuchte er 1864 das Gymnasium in Temeschburg, später brachte ihn seine Mutter nach Hermannstadt. Aber sein Oheim hatte mit ihm andere Pläne. Er nahm ihn in die Lehre und danach sollte er Chirurgie studieren. Im Jahre 1870 geleitete der Oheim Guthier seinen Neffen nach Wien, um ihn am "Josephinum" als Unterarzt ausbilden zu lassen. Das Josephinum wurde aber nach der Schlacht von Königrätz geschlossen. Nun fand Adam Müller-Guttenbrunn andere Möglichkeiten der Fortbildung, denn früh regte sich in ihm das literarische Talent.
1871 wurde er außerordentlicher Hörer an der Philosophischen Fakultät und kam so in studentisch literarische Fahrwasser von Wien. Er besuchte noch die Theaterakademie und absolvierte einen Telegraphenkurs. Während dieser Zeit in Wien verkehrte er hauptsächlich in den Kreisen von Künstlern. Hier in Wien begann sein literarischer und kulturpolitischer Werdegang als Feuilletonist und Schriftsteller. Sein literarisch-kulturpolitisches Schaffen spielte sich hauptsächlich im vortrianonischen Ungarn von 1907 bis 1918 ab. Es war die Zeit, in der die verantwortlichen Lenker des ungarischen Staates daran waren, die Deutschen, Rumänen und Serben zu entnationalisieren, sie ihrer Muttersprache, ihrer Kultur und ihres Volksstammes zu entkleiden.
Adam Müller-Guttenbrunn erkannte, dass es sich jetzt um die Bewahrung und Erhaltung des Wesentlichen im deutschen Volke in Ungarn handelte. Für ihn galt jetzt, den muttersprachlichen und kulturellen Aufgaben seiner zwei Millionen deutscher Landsleute in Ungarn als Schriftsteller und Kulturpolitiker zu dienen.
So hat Adam Müller-Guttenbrunn mit seinem Gesamtwerk sehr viel zur Bereicherung des allgemeinen deutschen Kulturgutes beigetragen. Zwei Weltkriege und Revolutionen haben das geographische Bild Europas wesentlich verändert. Auch die Gesellschaftsordnung ist verschwunden, dennoch haben seine Werke nichts von ihrer Aktualität eingebüßt.
Zum Andenken an ihn wurden in Mosbach im Gewann Masseldorn zwei Gedenkstätten eingeweiht:
  • Im Jahre 1962 wurde dem ehrenden Gedenken an den donauschwäbischen Dichter durch die Landsmannschaft der Donauschwaben Mosbach mit vielseitiger Unterstützung ein Denkmal in einer Grünanlage an der Einmündung der Reichenbucher Straße in die Nüstenbacherstraße ein Denkmal gesetzt. Die Enthüllung erfolgte am 21. Oktober 1962 aus Anlass der Gedenkfeier zum 110. Geburtstag von Adam Müller-Guttenbrunn. Die künstlerische Gestaltung des Denkmals wurde durch Friedrich Müller, akademischer Bildhauer, geboren 1914 in Torschau, Batschka übernommen. Auf der Abdeckplatte des Denkmales ist rundum folgender Spruch von Adam Müller-Guttenbrunn vermerkt:
          Euer Schicksal ist das Deutsche Schicksal in Ewigkeit
  • Am 06. Mai 1978 wurde die bisherige Masseldorn-Grund- und Hauptschule in Adam-Müller-Guttenbrunn Grund- und Hauptschule feierlich umbenannt. Aus diesem Anlass fand am 06. Mai 1978 in der Schule und im Rathaus eine Umbenennungsfeier statt.
    Die Feier wurde auf Wunsch des damaligen Oberbürgermeisters Fritz Baier veranstaltet, weil die Umbenennung ein weltweites Echo gefunden hatte.
Werke u.a.
  • 1908 Götzendämmerung
  • 1912 Arme Komödianten
  • 1913 Der große Schwabenzug
  • 1914 Das idyllische Jahr
  • 1916 Barmherziger Kaiser
  • 1916 Der Kaiser rief
  • 1917 Meister Jakob und seine Kinder
  • 1919 Sein Vaterhaus
  • 1920 Dämonische Jahre
  • 1920 Die schöne Lotti und andere Damen
  • 1920 Die Glocken der Heimat
  • 1921 Auf der Höhe
  • 1922 Altösterreich
  • 1923 Aus herbstlichem Garten
     Adam Müller-Guttenbrunn Denkmal                  Adam Müller-Guttenbrunn Schule

          
Telefon (06261) 12286  Geschäftsstelle: Diedesheimerstr. 2, 74821 Mosbach  E-Mail: donauschwaben@donauschwaben-mosbach.de  Neu Erstellt am 01.08.2012  © charly 2012